George Orwell schrieb in „Farm der Tiere“ berühmt: „Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere.“ Nirgendwo ist dies relevanter als unsere Einstellung gegenüber Hunderassen. Während verschiedene Menschen unterschiedliche Arten von Hundebegleitern bevorzugen, sind die Gesetze für bestimmte verbotene Hunderassen im Allgemeinen weniger freundlich. Bully-Rassen haben in fast allen rechtlichen Fällen den Kürzeren gezogen. Die jüngsten Ereignisse machten dies noch deutlicher, als der American XL Bully in die Liste der verbotenen Hunderassen im Vereinigten Königreich aufgenommen wurde.
Verbote von Hunderassen waren schon immer ein kontroverses Thema
Laut The New Indian Express hat der britische Premierminister Rishi Sunak beschlossen, den American XL Bully zu verbieten, nachdem mehrere Angriffe auf Menschen gemeldet wurden. Anstatt einer „Handvoll schlecht trainierter Hunde“ macht Sunak diese Aggression auf ihr inhärentes „Verhaltensmuster“ zurückzuführen.
Laut The Guardian forderte Sunak die Minister auf, ein Treffen von Polizei- und Hundeexperten einzuberufen. Ziel dieser Konvention ist es, die Merkmale des American XL Bully offiziell zu identifizieren und zunächst die Rasse zu definieren. Danach kann eine entsprechende Gesetzgebung zu einem Verbot führen.
Die Definition und Identifizierung des American XL Bully ist ein entscheidender Schritt, da weder der Kennel Club im Vereinigten Königreich noch der American Kennel Club den American XL Bully als Rasse an sich anerkennen. Der UK Kennel Club behauptet, dies nicht zu tun, und zwar aus dem ganz einfachen Grund, dass keine Hundeart an sich gefährlich ist. Nach Angaben der Organisation schieben rassespezifische Verbote fälschlicherweise die Schuld für die Gewalt von unverantwortlichen Hundebesitzern auf die jeweilige Rasse.
Derzeit hat das britische Dangerous Dogs Act von 1991 zum Verbot von vier Hunderassen geführt
Wenn eine Hunderasse auf die Verbotsliste gesetzt wird, ist es für niemanden im Vereinigten Königreich illegal, sie zu besitzen, zu züchten oder zu handeln. Der Hund kann jedem weggenommen werden, der mit ihm erwischt wird. Laut Country Living UK gilt dieses Gesetz auch dann, wenn der Hund nichts falsch gemacht hat.
Bis Ende des Jahres wird dem amerikanischen XL Bully bald das gleiche Schicksal widerfahren. Diese Eckzähne werden sich bald zu den anderen Hunderassen gesellen, die in Großbritannien verboten sind: dem Pit Bull Terrier, dem japanischen Tosa, dem Dogo Argentino und dem Fila Brasileiro.
Pitbull terrier
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Der Pit Bull Terrier, der ursprünglich für die Bullenjagd gezüchtet wurde, hat sich zu einem vielseitigen Bauernhofhund entwickelt. Ihre sanfte Art im Umgang mit Kindern hat dazu geführt, dass Menschen ihnen sogar den Beinamen „Kindermädchenhund“ gegeben haben. Diese liebevollen Hündchen – eine der vielen Rassen, die unter dem Sammelbegriff „Pit Bull“ zusammengefasst werden – haben sich jedoch den Ruf ihrer Aggressivität erworben.
Ihr historischer Einsatz im Hundekampf ist größtenteils für ihren schlechten Ruf verantwortlich. Allerdings kann das Temperament des Pit Bull Terriers genauso sanft sein wie das jeder anderen Rasse. Tatsächlich hat die American Temperament Test Society sie sogar als die viertsanfteste Hunderasse eingestuft. Doch trotz ihres liebevollen und loyalen Wesens werden sie vielerorts Rassendiskriminierung ausgesetzt, die zu Verboten und zur Verweigerung des Versicherungsschutzes führt.
Japanische Tosa
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Der aus Japan stammende Tosa-Hund hat ein düsteres historisches Erbe. Es wurde ursprünglich für Hundekämpfe entwickelt. Heute jedoch haben die Beschützerinstinkte und die Intelligenz dieser Hunderasse sie zu einem standhaften und kompetenten Wächter gemacht. Der Tosa hat verschiedene Namen, darunter Tosa Ken, japanischer Mastiff, Tosa Inu und japanischer Kampfhund.
Die Ursprünge der Rasse reichen bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück und beinhalteten die bewusste Kreuzung einheimischer Shikoku-Inu mit verschiedenen europäischen Rassen. Daher versuchten die Züchter, einen größeren Hund zu schaffen, der an Hundekämpfen teilnehmen konnte. Das Verbot dieser Hunderasse im Vereinigten Königreich ist auf Bedenken hinsichtlich dieser historischen Verwendung bei Hundekämpfen zurückzuführen. Infolgedessen unterliegt die Rasse im Vereinigten Königreich einer rassespezifischen Gesetzgebung, die ihren Besitz und ihre Präsenz im Land einschränkt.
Dogo Argentino
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Der Dogo Argentino wurde für die Großwildjagd gezüchtet, insbesondere für die Jagd auf Wildschweine und Pumas. Diese Hunde sind berühmt für ihre Stärke, Sportlichkeit und Loyalität gegenüber ihren Familien. Ihr starker Beschützerinstinkt kann jedoch zu einem zweischneidigen Schwert werden und zu Aggression führen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Rasse nicht von Natur aus gewalttätig ist. Bedenken hinsichtlich möglicher Aggressivität – insbesondere in ungeschulten oder unerfahrenen Händen – haben jedoch zu ihrem Verbot im Vereinigten Königreich geführt. Mit anderen Worten: Unwissende und unvorsichtige Besitzer sind größtenteils für die angebliche Aggressivität dieser Hündchen verantwortlich.
Fila Brasileiro
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Der Fila Brasileiro, auch brasilianischer Mastiff genannt, hat in Brasilien eine jahrhundertealte Geschichte. Ursprünglich spielten diese Fila Brasileiros die Rolle von Jagd- und Arbeitshunden. Diese großen Hunde sehen zwar einschüchternd aus, sind aber äußerst beschützerisch und loyal – so sehr, dass ihre Eigenschaften den Ausdruck „treu wie ein Fila“ hervorgebracht haben.
Sie sind jedoch nicht die beste Wahl für unerfahrene Tierhalter. Dies liegt daran, dass sie eine solide und erfahrene Ausbildung und ausreichend Platz zum Laufen benötigen. Mehrere Länder haben die Fila Brasileiro aufgrund ihrer wahrgenommenen Aggressivität verboten. Mit dem richtigen Besitzer und der richtigen Ausbildung können sie jedoch wunderbare Begleiter und Wachhunde sein.
Das Verbot von Hunderassen löst keine Probleme
Mehrere Faktoren – wie Erziehung, Training und Sozialisation – beeinflussen das Verhalten eines jeden Hundes. Allerdings berücksichtigen rassespezifische Verbote oft nicht das individuelle Verhalten eines Hündchens. Vielmehr verbieten solche Gesetze die Anwesenheit dieser Haustiere aufgrund ihrer allgemeinen Darstellung in den Medien sowie ihrer körperlichen Merkmale.
Vor diesem Hintergrund ist das Verbot von Hunderassen zu einer viel kritisierten Haltung geworden, insbesondere aus Sicht von Tierschützern. Mehrere Organisationen wollen diese Praxis abschaffen und argumentieren zu Recht, dass es keine bösen Hunde gibt, sondern nur schlechte Besitzer.