Laut einem Bericht von ScienceNews behauptet ein französischer Historiker, dass die Hundemythologie dabei helfen könnte, die Geschichte der Domestizierung aufzudecken.
Während Studien zeigen, dass Hunde ihre Wurzeln in Zentralasien haben, sagen Forscher, dass es noch mehr zu entdecken gibt. In letzter Zeit hat sich die wissenschaftliche Gemeinschaft intensiv mit dem Thema beschäftigt. Scheinbar jeden Tag erfahren wir mehr über die komplexen Mechanismen, die Hunde mit Menschen verbinden.
Hundemythologie, nicht Biologie
Julien D’Huy arbeitet am College of France in Paris und studiert Phylogenie: die evolutionären Beziehungen zwischen verschiedenen Organismen.
In einem Bericht von Evolutionary News weist D’Huy auf drei Kerngeschichten hin, die den Großteil der Hundemärchen ausmachen: das Leben nach dem Tod, die Vereinigung von Menschen und Hunden und die Verbindung zum Stern Sirius. Anscheinend tauchen diese Umrisse in allen Kulturen auf. D’Huy verwendete statistische Analysen, um einen „Stammbaum“ von Hundemythen zu erstellen. Damit zeigt er, wie diese Geschichten menschlichen Migrationsmustern folgten.
Während seine Methoden auf Kritik gestoßen sind, stimmt D’Huys Analyse mit der aktuellsten Forschung überein.
Die Gründe für die Domestizierung verstehen
Insbesondere sagt D’Huy, dass der Inhalt von Mythen auch viel darüber aussagt, warum alte Menschen Hunde schätzten. Frühe Geschichten über Hunde, die Menschen ins Jenseits führen, deuten darauf hin, dass sie ursprünglich aus symbolischen und spirituellen Gründen gehalten wurden. Erst später nahmen sie eine praktischere Rolle ein, argumentiert D’Huy.
Konkret nennt er eine 14.000 Jahre alte deutsche Grabstätte, auf der zwei Menschen mit ihren Hunden begraben sind. Ihm zufolge ist die Stätte ein Beweis dafür, dass Hunde für frühe Menschen mehr als nur Haustiere waren.
Letztendlich glaubt D’Huy, dass seine Methoden Forschern helfen können.
„Die vergleichende Mythologie hat in der Welt der Forschung etwas zu sagen“, sagt er, „etwas sehr Kostbares zu sagen, denke ich.“