Die Schweizer Bernhardiner, einst weltweit bekannt für ihre heldenhaften Bergrettungen, haben eine neue gesellschaftliche Rolle gefunden. Laut Reuters werden diese edlen Hunde dank der Barry Foundation zu Begleithunden für gefährdete Menschen. In diesen neuen Rollen sollen die sanften Riesen den Bedürftigen therapeutische und pädagogische Unterstützung bieten.
Schweizer Hundesymbole bereiten sich auf eine neue heroische Mission vor
Die Barry Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die 2005 die Verantwortung für die Rasse übernahm, indem sie die ältesten Bernhardiner-Zwinger der Schweiz in den Schweizer Alpen übernahm. Andrea Zollinger, Sprecherin der Stiftung, betonte die sich entwickelnde Rolle des Bernhardiners, als er die Zwinger der Rasse in Martigny, einer Stadt nahe der Grenze zwischen Italien und Frankreich, besichtigte.
In Andreas Worten: „Der Bernhardiner ist heute eine Rasse, die an der sozialen Front arbeitet.“ Diese wertvollen Hunde können sich wirklich gut an eine Vielzahl von Umgebungen anpassen. Dadurch nehmen die Schweizer Bernhardiner ihre soziale Rolle in Spitälern und Pflegeheimen mit Senioren erfolgreich wahr.
Sie bieten Menschen in Therapie, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Störungen des Autismus-Spektrums ihre einzigartige Unterstützung an. Darüber hinaus unterstützen die Hunde medizinische Fachkräfte bei psychosomatischen und psychosozialen Rehabilitationsbemühungen. Dadurch haben sie einen unschätzbaren Einfluss auf verschiedene Gesundheits- und Bildungsumgebungen. Laut Countryman haben die Hunde sogar Wunder gewirkt, indem sie Kindern und Gefangenen gleichermaßen geholfen haben.
Darüber hinaus nehmen die Welpen jedes Jahr aktiv an rund 600 Einsätzen in der ganzen Schweiz teil und demonstrieren so ihr Engagement für ihre neuen Aufgaben. Heutzutage können Besucher ihre bemerkenswerte Arbeit in Barryland miterleben. Dieser Themenpark enthält ein Museum und Einrichtungen, die diesen bemerkenswerten Hunden gewidmet sind.
Die Schweizer Bernhardiner führen das edle Werk ihrer Vorfahren fort
Barryland verdankt seinen Namen Barry I. Dieser legendäre Bernhardiner schloss sich den anderen Hundehelden der Geschichte an, nachdem er Anfang der 2000er Jahre auf dem gefährlichen Großen Sankt Bernhard Pass über 40 Leben gerettet hatte. Die Abstammungslinie von Barry I gedeiht immer noch mit sieben Welpen – fünf Hündinnen und zwei Rüden –, die von einem der Hunde unter der Obhut der Barry Foundation geboren wurden.
Barry I. wohnte in einem Hospiz, das im 11. Jahrhundert von Mönchen gegründet worden war und in dem zuvor andere seinesgleichen untergebracht waren. Hier unterstützten Hunde dieser robusten Rasse Pilger und Reisende bei der Bewältigung der gefährlichen Route über die Alpen. Berichte von Reisenden – und Napoleons Soldaten – hoben die legendäre Loyalität, Widerstandsfähigkeit und außergewöhnliche Fähigkeiten der Rasse hervor.
Solche Geschichten festigten den Ruf dieses Hundes als treuer Begleiter, insbesondere in Zeiten der Rettung. Kein Wunder also, dass der Bernhardiner nach wie vor ein starkes Symbol der Schweiz ist. Es behält seinen Ruhm auch in einer Zeit, in der kleinere Hunde aufgrund ihrer Eignung für den Helikoptertransport zu einer tragenden Säule der modernen Bergrettung geworden sind.
Andrea Zollinger beschrieb ihre Bedeutung treffend: „Sie ist ein sehr starkes Symbol der Schweiz und viele Menschen setzen sich dafür ein, diese Rasse nach ihren Maßstäben zu erhalten.“ Obwohl sich die Rolle des Bernhardiners verändert hat, ist seine Beliebtheit in der Schweizer Bevölkerung weiterhin ungebrochen. Das Vermächtnis dieses hingebungsvollen Hundes gedeiht unerschütterlich, sowohl als Symbol der Rettung als auch als Leuchtfeuer des Mitgefühls für die Bedürftigen.