Laut einer neuen Studie können Hunde zwischen grausamem und tollpatschigem Verhalten unterscheiden.
Forscher der Universität Wien fanden heraus, dass Hunde mehr Geduld mit Menschen haben, die versehentlich Leckerchen fallen lassen, als mit denen, die sie absichtlich wegziehen.
Echte Intelligenz präsentieren
Es gibt nicht viele Tiere, die in der Lage sind, menschliches Verhalten so einzuschätzen. Aber Hunde sind in guter Gesellschaft. Andere Tiere, die diese Art von Fähigkeit gezeigt haben, sind Schimpansen, Kapuzineraffen und Graupapageien. Diese Tiere sind alle für ihre Intelligenz bekannt.
Die Fähigkeit, die Absichten anderer zu lesen, ist als Theory of Mind bekannt, und Wissenschaftler dachten einst, dass dies nur Menschen vorbehalten sei. Menschenkinder beginnen, es zu entwickeln, wenn sie ein Jahr alt werden.
Frühere Studien haben gezeigt, dass Hunde Menschen bevorzugen, die großzügiger mit Futter umgehen oder freundlicher sind, aber diese Studie geht noch weiter. Es wurde in Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences veröffentlicht.
Tollpatschig gegen Grausam
Die Forscher brachten 96 Hunde zusammen. Jeder wurde mit einem von zwei möglichen Szenarien konfrontiert. Der Hund würde sich auf einer Seite eines transparenten Bildschirms mit kleinen Löchern darin auf Nasenhöhe befinden. Dann wäre da ein Mensch auf der anderen Seite. Entweder ließ der Mensch ein Stück Wurst baumeln, bevor er es außer Reichweite zog, oder er ließ es „versehentlich“ fallen.
Dann würde ein maschineller Lernalgorithmus, der darauf trainiert ist, die Körpersprache des Hundes zu verfolgen, das Filmmaterial analysieren.
Mit den Forschern, die die Wurst wegzogen, würden die Hunde weniger Augenkontakt herstellen, mehr herumlaufen und sich häufiger hinsetzen oder hinlegen. Im Gegensatz dazu würden sie mit den Forschern, die die Wurst fallen ließen, weiterhin Augenkontakt herstellen. Und sie würden auch näher am Bildschirm bleiben.
Die Hunde wedelten auch mehr mit dem Schwanz auf der rechten Seite, wenn sie mit den „tollpatschigen“ Menschen interagierten. Dies ist ein Verhalten, das Wissenschaftler mit entspannten und glücklichen Welpen in Verbindung bringen. „Sie haben positivere Gefühle gegenüber dem tollpatschigen Experimentator, was darauf hindeuten könnte, dass sie zwar verstehen, dass der Experimentator bereit, aber einfach zu tollpatschig ist, ihnen Essen zu geben“, sagt Studienautor Christoph Völter.